- Kultur und Gedächtnis
- Kultur und GedächtnisIm Werk der Dichter aller Zeiten und Zonen ist die menschliche Urerfahrung präsent, dass das Bewusstsein des Endes, dass die Reflexion des Sterbens und seine Ritualisierung zu den stammesgeschichtlichen Merkmalen des Homo sapiens gehören, dass aber Gedächtnis und Erinnerung über dieses Ende weit hinausgehen, weil sie den Glanz des Lebens noch nach Jahrtausenden zu erneuern und ihn im Schleier der Tränen über den Verlust des Schönen sogar - poetisch - zu verdoppeln vermögen. In dieser Form gilt das Gedächtnis als ein »anthropologisches Apriori«, als die Bindung des Menschen an seine paradiesische Abkunft. Vollkommener Ausdruck dieser die Menschheit definierenden Erfahrung, dass im Gedächtnis das Schöne gefunden, wieder belebt und gerade in der Erinnerung des Verlustes verdoppelt werden kann, ist Friedrich Schillers Elegie »Nänie« auf den Tod alles Schönen. Erinnerung und Totenklage, Gedächtnis und ästhetische Erfahrung sind einander urverwandt: »Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle, / Dass das Schöne vergeht, dass das Vollkommene stirbt. / Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich, / Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab.«Die Erinnerung und die Poesie kultischen Ursprungs sind von Beginn an verbunden. Auch bei Clemens Brentano, jenem romantischen Lyriker, für den Poesie nichts anderes war als ein Denkstein der Liebe, ist von dieser erinnerten, stets wiederholbaren und ständig neuen Urerfahrung des Menschen die Rede.In Mark Twains Erzählung »Tagebuch von Adam und Eva« wird das Verhältnis von Gedächtnis und Kultur noch deutlicher und moderner beschrieben. Es spricht von der »Ein-Bildung«, der »Impression«, die mehr ist als ein bloßer Siegelabdruck im Wachs der Erinnerung - wie Aristoteles das Gedächtnis verstanden hat -, nämlich die willentliche Aufnahme des Schönen in die Schatzkammern der »Memoria«, sodass mithilfe der Fantasie jene Paradiese wiedergewonnen werden, aus denen der Mensch durch eigene Schuld vertrieben ist, das Paradies der Einheit von Mensch und Natur, der Harmonie von Leib und Seele, der lebendigen Erfahrung, in das Gedächtnis des Schöpfers eingeschrieben zu sein. Spätestens seit dem 17. Jahrhundert ist in Europa das Gedächtnis mehr als Speicher und Behältnis, mehr als die »passive« Fähigkeit des »aktiven« Erinnerns - es ist Organ und Organon zugleich und als solches, zumal in den kollektiven Formen des sozialen, des kommunikativen und kulturellen Gedächtnisses, eine Konstruktion des sich wandelnden und entwickelnden menschlichen Geistes. Anders ausgedrückt: Gedächtnis schafft nicht nur Kultur, es selbst ist bereits Kultur und von den kultischen Formen des Eingedenkens menschlicher Ursprünge kaum zu trennen. Wenn in den vorgeschichtlichen Felsbildern tatsächlich mythisch-religiöse Vorstellungen und damit verbundene kultische Rituale bewahrt sind, wenn in solchen Bildern auch Petroglyphen, also Vorstufen von Bilderschriften, zu erkennen sind, so ist daran zu beobachten, wie sich das Gedächtnis im Laufe des kulturellen und sozialen Wandels immer weitere kulturelle Räume erschließt - Religion, Poesie, Ästhetik, Geschichte, Wissenschaften -, Räume, die Lebenszeiten und Generationen überdauern und menschliches Wissen in unterschiedlichsten Medien - mündlich, schriftlich, gedruckt, elektronisch - weitergeben. Dabei sind Gedächtnis und Erinnerung in schriftlosen Gesellschaften, die sich, unter Bezug auf gemeinsame Ursprungsmythen, als Erzählgemeinschaften konstituieren, von größerer sozialer und kultureller Bedeutung als in der »Galaxis Gutenbergs«; denn die Macht des Vergessens wächst mit der Entwicklung der Möglichkeiten von Fernkommunikation, der Entstehung kultureller Speichertechniken. Welches Instrumentarium auch immer die Stabilität der Überlieferung in oralen Gesellschaften garantiert, die rhetorische Mnemotechnik, wie sie von Cicero überliefert ist, gehört nicht zu diesen Instrumenten. Reim und Metrum, Melodie und Rhythmus zählen zwar zu den die Erinnerung stabilisierenden Elementen der mündlichen Überlieferung, doch sind Rituale, der dem Gedächtnis einer Person oder eines Ereignisses geweihte Wochentag, die stereotype Festzeit, die immer gleiche kultische Handlung, die Zeremonie des Eingedenkens für Gedächtniskulturen bestimmender als die gedächtnisfreundlichen Möglichkeiten der Sprache.Besonders die monotheistischen Religionen sind als Erzählgemeinschaften mit kanonisierten, heiligen Texten - der Thora, der Bibel, dem Koran - so ausgeprägte Gedächtnisgemeinschaften, dass zum Beispiel das Christentum in der Beschreibung des katholischen Theologen Johann Baptist Metz »nicht nur ein Gedächtnis »hat«, sondern dass es in seinem Kern ein Gedächtnis »ist««, diese Herkunftswurzel aber nur unzureichend gepflegt hat. Wer nur einmal am Sabbat durch die Straßen Jerusalems gewandert ist, wird erfahren haben, was es für die Feiertagskultur eines Volkes bedeutet, des Bundes zu gedenken, den Gott mit diesem Volk geschlossen hat, oder zumindest des Tages zu gedenken, an dem der Herr »sein« Volk aus dem Land der Ägypter herausgeführt hat. »Denn du sollst gedenken«, heißt es im 5. Buch Mose (5, 15), »dass du auch Knecht in Ägyptenland warest und der Herr, dein Gott, dich von dort ausgeführt hat mit einer mächtigen Hand und ausgerecktem Arm. Darum hat dir der Herr, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.« Gedächtnis und Erinnerung also prägen nicht nur intellektuelle und ästhetische Kultur, sondern zuerst die Formen kultischer Handlungen und greifen tief in Bereiche ein, in denen Kultur als Lebensform entwickelter Gemeinschaften erscheint - auch solcher Gemeinschaften, in denen aus Alltags- und Festtagsritualen dann »Freizeit« im modernen Sinne entsteht.Unter den monotheistischen Religionen ist das Judentum »die« Religion des »Eingedenkens«. Hier sind für den Ägyptologen Jan Assmann »Rück-Bindung, Erinnerung, bewahrendes Gedenken« als »Ur-Akt der Religion« zu erfassen. Hier erfüllt sich das von Mose gegebene Gesetz »kontrapräsentischer Erinnerung«, weil in dem Land, in dem Milch und Honig fließen, alles anders sein wird als bisher, weil daher nichts natürlicher sein wird, als die Mühe und die Not von Exil und Migration zu vergessen: »Hüte dich nur und bewahre deine Seele wohl, dass du nicht vergessest der Geschichten, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen kommen all dein Leben lang. Und sollst deinen Kindern und Kindeskindern kundtun den Tag, da du vor dem Herrn, deinem Gott, standest an dem Berge Horeb« (5. Mose 4, 9 f.). Dieses Gesetz der Erinnerung ist nicht nur für Israel, sondern für alle Gemeinschaften, die Identität aus Geschichte und Tradition zu gewinnen suchen, ein Widerlager des mechanisch-gedächtnislosen Fortschritts; es kann auch die vom beschleunigten Erfahrungswandel der Modernisierung ausgelösten richtungslosen »Bewegungsturbulenzen« in Geschichte und Erinnerung befestigen. »Kontrapräsentisch« nennt der Theologe Gerd Theißen dieses Gesetz deshalb, weil es die Satten an den Hunger, die Behausten an die Flucht, die Sicheren und gegen alle Zufälle »Versicherten« an die Verfolgung, die, welche im Land des Überflusses die Not der anderen vergessen haben, an die Gebrechlichkeit der irdischen Sicherungen erinnert, an den lauernden Ausbruch des Unvorstellbaren - in der Sprache des Buches Deuteronomium: an den Bund, den das Volk in der Not mit seinem Gott geschlossen hat.Dass alles Erkennen ein Wiedererinnern (»anamnesis«) ist, gehört zu den Grundannahmen der platonischen Philosophie; gemeint ist die Erinnerung der Seele an die in pränataler Existenz geschauten Ideen, die sie nun in sinnlicher Erfahrung schattenhaft wiedererkennt. Die Entwicklung dieses »Idealismus« hat, zumindest seit der Trennung des Christentums vom Judentum und seit der diese Trennung markierenden Symbiose von christlichem und hellenistischem Denken, europäisches Denken und Dichten weit stärker beeinflusst als die jüdische Erinnerungskultur. Zwar kennt das Christentum die kultische Anamnese - zum Beispiel im Kanongebet »Unde et memores« der Messe -, doch ist - nach einer These von Johann Baptist Metz - diese Anamnese überformt von griechisch-hellenistischen Traditionen. Die kultisch-liturgische Anamnese also wurde nicht weiterentwickelt zu einer »anamnetischen Kultur«, das heißt zu einer Gedächtniskultur, die das Erinnerte lebendig hält, es nicht nur historisch deponiert, sondern es in einer Kultur für existenziell verbindlich erklärt, die tiefer wurzelt »als unsere wissenschaftliche und ästhetische Anschauung von Geschichte«.Der Kirchenlehrer Augustinus entwickelte im Anschluss an platonisches Denken im zehnten Buch seiner »Confessiones« jene Gedächtnistheologie, die zugleich eine Gedächtnisphilosophie ist und sich stärker an Ideen als an Erinnerung orientiert. Er beschreibt die »Memoria« als weite Gefilde und Hallen, als eine grenzenlose Innenwelt, deren Umfang und Tiefe nicht zu ergründen sind, da sogar das Gedächtnis selbst Gegenstand des Gedächtnisses ist und auch das Vergessen darin aufbewahrt bleibt: »Und da gehen die Menschen hin und bewundern die Höhen der Berge, das mächtige Wogen des Meeres und verlassen dabei sich selbst. Sie finden nichts daran zu staunen, dass ich jetzt beim Nennen all der Dinge nichts davon mit Augen sehe: und könnte doch davon nicht reden, schaute ich nicht Berg und Meer und Fluss und Sterne, die ich gesehen, und den Ozean, von dem ich sagen hörte, drinnen in meinem Gedächtnis so gewaltig im Raume gelagert, als erblickte ich sie draußen«. Petrarcas Naturerfahrung auf dem Mont Ventoux, wo er diese Worte des Augustinus las, steht am Anfang des modernen Naturverständnisses; er hat Natur erstmals als Landschaft, das heißt im ästhetisch erfahrenen Ausschnitt des Ganzen, gesehen und sein Erlebnis trotzdem als »Frucht und Erzeugnis des theoretischen Geistes«, so die Formulierung des Philosophen Joachim Ritter, gedeutet. Einen so weiten kulturellen Raum also eröffnet die Reflexion der augustinischen »Memoria«, dass über Petrarca die europäische Naturdichtung und die Landschaftsmalerei durch sie ihre Grundlage erhielten. Dantes »Göttliche Komödie« hat dann die eher abstrakten augustinischen Gedächtnislandschaften mit Menschen und Schicksalen bevölkert, aus der Theologie und der Philosophie der »Memoria« ein mystisch inspiriertes Weltepos gewonnen.Die platonische Anamnesislehre hatte in der deutschen Literatur ohne Zweifel ihren Höhepunkt in der klassisch-romantischen Poesie. In Goethes berühmtem Anamnesisgedicht - »Warum gabst du uns die tiefen Blicke« - aus dem Jahre 1776 legen so Erinnerung und Gedächtnis eine Spur, die weit über den historischen Moment der Liebe (hier zwischen Goethe und Charlotte von Stein) hinausreicht und »Geschichte« auf ihre mythischen, im Gedächtnis aufzufindenden Ursprünge durchsichtig macht: »Sag, was will das Schicksal uns bereiten? / Sag, wie band es uns so rein genau? / Ach, du warst in abgelebten Zeiten / Meine Schwester oder meine Frau.«Der Grund der Liebe also ist Anamnesis, Wiedererkennen dessen, was einst, im Verlauf einer erfüllten Begegnung, als Kennen, Umarmen, Binden und Vereinigen erfahren werden konnte: »Und von allem dem schwebt ein Erinnern / Nur noch um das ungewisse Herz, / Fühlt die alte Wahrheit ewig gleich im Innern, / Und der neue Zustand wird ihm Schmerz.«Das Gedicht ist ein Text des Wiedererkennens, der das Bild der Seelenwanderung für das sonst nicht Beschreibbare und das rational nicht Verständliche, für die tiefe Liebesbegegnung verwendet. Die platonische Ideenlehre ist nur angedeutet, um jenes Erinnern anzueignen, in dem die Trennung von Vergangenem und Gegenwärtigem aufgehoben, der unverstellte Blick in das menschliche Herz eröffnet ist. Die eigentliche Entdeckungsreise in den aus der Flut des Zweckrationalismus auftauchenden Kontinent der Vergangenheit haben dann die Romantiker begonnen, als deren Erbe Joseph von Eichendorff zum Poeten der Erinnerung geworden und deshalb mit volksliedartigen Texten ins Gedächtnis der Jahrhunderte eingegangen ist. Die Tiefendimension der Zeit wie die der Person hat die romantische Generation an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert entdeckt; sie hat der eigenen Zeit »kontrapräsentische Erinnerung« entgegengesetzt, weil diese Zeit weit mehr von Erfahrungsbeschleunigung als von Nostalgie geprägt war. Eichendorff ging es um die Erinnerung des Verlusts. Er hat in poetischer Verwandlung bewahrt, was in der Realität längst untergegangen war, und in dieser Verwandlung die Erinnerung als ein poetisches Prinzip beschrieben. Die Romantik hat jedes Erlebnis der Ewigkeit der Erinnerung geweiht. Und in der Tat bedurfte es - so Adorno - »der Erinnerung, um der Idee der Romantik ganz Genüge zu tun, die ihrer eigenen Unmittelbarkeit und Gegenwart widersprach. Erst die abgeschiedenen Worte sind, von Eichendorffs Mund gesprochen, zur Natur zurückgekehrt, erst die Trauer um den verlorenen Augenblick hat errettet, was der lebendige bis heute stets wieder versäumte«.Die Erinnerungspoesie der deutschen Romantik und ihre musikalische Transformation in das Kunstlied entstanden in einer Zeit, in der die Menschen fasziniert und zugleich geängstigt waren von einem Phänomen, für das es in Geschichte, Gedächtnis und Erinnerung kein Vorbild gegeben hat: von Dampf und Maschine, von der auf naturwissenschaftlicher Basis entstehenden modernen Technik. Technische Revolutionen sind notwendig ohne Erinnerung und an der Vorstellung eines linearen Fortschritts orientiert, der durch Planung und Rationalität herbeigeführt wird und mit irdischen Glücksverheißungen einhergeht. Inzwischen freilich weiß man, dass in jeder Hochkultur die Vorstellung des zu Glück und Wohlstand führenden linearen - technischen und ökonomischen - Fortschritts nur einmal erscheint und dass viele Generationen für die Schäden dieser konsequent verfolgten Vorstellung zu büßen haben. Wie jede Revolution sind technische Revolutionen - auch die Hightechrevolution des 20. Jahrhunderts - zeitfressende und zeitraffende Phänomene.Walter Benjamins Bericht, dass während der französischen Julirevolution am Abend des ersten Kampftages »an mehreren Stellen von Paris unabhängig von einander und gleichzeitig nach den Turmuhren geschossen wurde«, ist mehr als symbolisch. Die Revolution - wie der Fortschrittsgedanke überhaupt - sucht die Erinnerung als einen irrationalen Rest zu tilgen, sie beginnt die Zeitrechnung mit sich selbst. Die Revolution - wenn sie diesen Namen verdient - sprengt nämlich »das Kontinuum der Geschichte. .. Die Große Revolution führte einen neuen Kalender ein. Der Tag, mit dem ein Kalender einsetzt, fungiert als ein historischer Zeitraffer. Und es ist im Grunde genommen derselbe Tag, der in Gestalt der Feiertage, die Tage des Eingedenkens sind, immer wiederkehrt. Die Kalender zählen die Zeit. .. nicht wie Uhren.«In Zeiten forcierter Modernisierung, wie sie durch die Jahrhundertwenden der neueren Zeit seit der Reformation gekennzeichnet werden, sind Erinnerung und Gedächtnis jeweils das Gegengewicht zu undurchschaubaren Turbulenzen, die stets auf das Neue, das Moderne, die Innovation, die Zukunft ausgerichtet sind. Wo nämlich »fortschreitende Erinnerungslosigkeit zum Paradigma des eigentlichen Fortschritts zu werden droht, kommt in solchem »Fortschritt« schließlich der Mensch sich selbst abhanden« - so Johann Baptist Metz. Mit jedem großen - an der Wandlung der Überlieferungsmedien abzulesenden - Sprung in der Entwicklung von Gedächtnis und Erinnerung sind soziale Wandlungen verbunden, welche die Auswirkungen politischer Revolutionen bei weitem überschreiten: An der Wende von der mündlichen Kultur zur Schriftkultur soll die matriarchale Gesellschaft durch die patriarchale abgelöst worden sein. Am Übergang von der Schrift- zur Drucküberlieferung des Wissens wurde die Autorität des lateinisch geschriebenen Wortes gestürzt, haben sich die Volkssprachen als Frömmigkeits- und Wissenschaftssprachen etabliert. Und es scheint, als stehe uns am Übergang von der Buchkultur zur überwiegend elektronischen Überlieferung des Wissens ein ähnlicher Wandel bevor - der Übergang von der bürgerlichen Gesellschaft zur mobilen Weltgesellschaft. In all diesen Bewegungen sind Gedächtnis und lebendige Erinnerung nicht nur Elemente der Bewahrung, sondern die Identität stützende Elemente der Hochkultur. Ihr Verhältnis zum beschleunigten Erfahrungswandel muss immer neu bestimmt werden, es ist nicht normierbar und nicht mechanisch an Vergangenem abzulesen. Vielleicht könnte bei der vorsichtigen Bestimmung dieses - auch zwischen den Kulturen geforderten - Verhältnisses ein Gedanke Benjamins hilfreich sein: »Bekanntlich war es den Juden untersagt, der Zukunft nachzuforschen. Die Thora und das Gebet unterweisen sie dagegen im Eingedenken. Dieses entzauberte ihnen die Zukunft, der die verfallen sind, die sich bei den Wahrsagern Auskunft holen. Den Juden wurde die Zukunft aber darum doch nicht zur homogenen und leeren Zeit. Denn in ihr war jede Sekunde die kleine Pforte, durch die der Messias treten konnte.«Prof. Dr. Dr. H.C. Mult. Wolfgang Frühwald
Universal-Lexikon. 2012.